Inflation und Deflation entstehen in wirtschaftlichen Zyklen die aus der Herrschaft von Menschen über Menschen resultieren.
Geld ist die Bezeichnung für die Ware, die der lokale Machthaber als Abgabe verlangt. Heute sind das Euro-Banknoten, früher waren das einmal Gold, Kupfer, Zink, Eisen oder Gerste. Dieses Geld ist solange werthaltig, wie der Geldumlauf in guter Relation zur Kreditsumme und den Steuerforderungen steht.
Deflation
Mit spürbarer Deflation haben die Notenbanken der westlichen Welt seit dem Auftreten der Finanzkrise zu kämpfen, ohne dass sie dabei die Ursachen für diesen Effekt verstanden haben oder diese Ursache öffentlich zugeben wollen. Dabei ist es ganz einfach zu erklären. Dafür stellen wir uns kurz vor, wir hätten wieder Goldmünzen statt Euro oder Dollar. Jetzt betrachten wir zwei benachbarte Städte, A und B. Beide haben seit Jahren etwa eine gleiche Geldausstattung. In Stadt A wurde ein neues Produkt entwickelt, was enorm begehrt ist und was auch von Bewohnern der Stadt B viel gekauft wird. Wenn sich am Wirtschaftskreislauf sonst nichts ändert, werden die Goldmünzen in der Stadt A zunehmen und in der Stadt B abnehmen. Das kann so weit gehen, dass in der Stadt B sämtliche Geschäfte zum Erliegen kommen, weil gar keine Goldmünzen mehr vorhanden sind. Genau dieser Effekt lässt sich in der westlichen Welt seit Jahrzehnten beobachten. Es gibt wirtschaftlich erfolgreiche Regionen, wo sich das Geld konzentriert, in den Küstenregionen der USA oder in Deutschland innerhalb der Euro-Zone. Im Gegensatz wird das Geld in Griechenland, Italien, Portugal und Spanien knapp, genau wie im Landesinneren der USA. Weil Euro und Dollar als Kreditgeld entstehen, können diese Kredite, wenn das Geld in der Region gar nicht mehr vorhanden ist, natürlich nicht zurückgezahlt werden. Deshalb gerieten die Banken in Griechenland in Schwierigkeiten und mussten mit deutschem Geld gerettet werden. Den Euros, die vorher frisch über Kredite entstanden waren und dann durch Einkäufe der Griechen in Deutschland nach Deutschland geströmt waren. Die US-Banken waren da geschickter und hatten die Subprime-Kredite mit gefälschten Wertgutachten der Ratingagenturen in alle Welt verkauft und die Anleger dieser Papiere mussten den überwiegenden Teil der Verluste tragen.
Was wir daran leicht erkennen können, Geld konzentriert sich, wenn die Räume mit derselben Währung zu groß werden und es einen freien wirtschaftlichen Austausch gibt. Diese Konzentrationsprozesse des Geldes führen über mittlere Zeiträume dazu, dass einige Regionen viel Geld verlieren. In der Folge wird in diesen Zonen das regionale Wirtschaften erst gebremst, um später dann quasi ganz zum Erliegen zu kommen, weil es schlicht kein Geld mehr gibt.
Damit Geld funktionieren kann, muss selbiges Geld im Währungsraum gleichmäßig verteilt sein und verteilt bleiben. Die Aufgabe Geld zu verteilen war, eine Aufgabe die der herrschenden Klasse zufiel seitdem man sich vom Naturalgeld (Getreide/Erze) verabschiedet hatte. Diese Aufgabe war nie leicht zu lösen und führte stets zum Untergang von Imperien, wenn die regierten Gebiete zu groß wurden. Die Imperien Portugals, Spaniens, Frankreichs und England sind daran genauso gescheitert wie zukünftig die USA und die EU daran untergehen werden. Das heutige US-Imperium hat gegenüber den früheren Imperien einen riesigen Vorteil, es verwendet erstmals ein Geld, was die Banken aus dem nichts schöpfen können, was aber trotzdem werthaltig ist. Niemals war deshalb die Geldverteilung so einfach, wie in den zurückliegenden 80 Jahren und niemals zuvor konnte die Welt deshalb eine solch enorme Ausweitung der Wirtschaft erleben, wie dies seit 1945 der Fall war. Wobei fossile Energieträger bei der Ausweitung der Wirtschaft ebenfalls eine maßgebliche Rolle gespielt haben. Trotzdem wäre dieser Wachstums-Effekt mit einer Goldwährung viel schneller zum Erliegen gekommen, weil vielen wirtschaftlich schwachen Regionen, das Gold längst ausgegangen wäre und in diesen Regionen keine wirtschaftliche Entwicklung mehr hätte stattfinden können. Ohne Kreditgeld wären allerdings auch niemals die inzwischen Jahrzehnte andauernden Defizite in der Leistungsbilanz der USA denkbar gewesen. Weil dadurch viel Geld ins Ausland abfloss fehlte es natürlich im Inland. Und auch hier muss immer bedacht werden, jeder Dollar war bis 2008 durch Kredit entstanden. Es gab also einen Schuldner, der diesen Dollar zwecks Tilgung früher oder später beschaffen und bei seiner Bank abliefern musste. Was zunehmend schwieriger wird, wenn sich viel Geld in anderen Regionen oder gar im Ausland befindet.
Weil es weltweit extrem viele Dollarschuldner gibt ist die Nachfrage nach Dollar besonders hoch und der Dollar stark überbewertet. Was den Amerikanern lange eine übermäßige Kaufkraft sicherte aber im Gegenzug die vollständige Deindustrialisierung erzeugte, denn durch den überbewerteten Dollar konnten keine preislich wettbewerbsfähigen Produkte für ausländische Märkte mehr produziert werden. Was vielen Regionen Amerikas das Geldverdienen sehr erschwerte und zu enormer Verarmung geführt hat. Was die Regierung versuchte wenigstens teilweise durch diverse Sicherheitsbehörden (Militär, CIA, NSA, Homeland Security) abzufedern, die mit exponentiell zunehmenden Staatsschulden finanziert werden müssen.
Deflation ist ein selbst verstärkender Prozess, denn Geldmangel begrenzt die wirtschaftliche Aktivität und erzeugt Arbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeit erzeugt Geldmangel.
Deflation ist eine Krise der Nachfrage-Seite, die am Ende stets zum Kollaps jeglicher Nachfrage gegen Geld führen würde. Soweit kann es aber heute nie mehr kommen, denn lange bevor es keine Waren-Nachfrage mehr gibt zeigt sich ein anderes Problem. Denn seit Kreditgeld genutzt wird, können bereits vor dem Nachfragekollaps zu viele Kredite nicht mehr bedient werden. Deshalb erleben wir vor dem allgemeinen Wirtschaftsstillstand einen (drohenden) Kollaps der Banken, wie man zuletzt an der Finanz- und an der Griechenlandkrise sehen konnte.
Geld begrenzt durch seine eigenen Gesetze die Macht der Mächtigen. Ein Welt-Geld wird niemals gut und lange funktionieren. Alle Großreiche, werden immer untergehen und das ist ein göttlicher Segen, weil die Beherrschung von Menschen durch Menschen dadurch immer wieder beendet wird.
Deflation ist eine Krise der Geldverteilung.
Inflation
Seitdem es Banknoten gibt, schöpfen Banken Geld (Kreditgeld genannt) und mit schlecht organisiertem Kreditgeld gab es ca. alle 70 Jahre Solvenz Krisen. Immer wieder konnten die Schuldner aufgrund des unter „Deflation“ beschriebenen Prozesses, die Kredite nicht mehr zurückzahlen und in der Folge gingen die Banken in großer Zahl pleite. Anfang der 1930er hatten Regierungen die letzte Krise dieser Art mit Sparmaßnahmen noch verschärft. Diesen Fehler wiederholt man heute nicht wieder.
Wenn Herrscher einer Deflation entgegenwirken wollen, müssen sie aktiv in die Geldverteilung eingreifen. Dafür gibt es bisher keine praktischen Erfahrungen und die theoretischen Erkenntnisse sind eher dünn. Wenn die Regierungen dabei unvorsichtig vorgehen, kommt es zu eine Überversorgung mit Geld, die zu Preissteigerungen führen. Die Preissteigerungen sind ein Selbstheilungssystem des Geldes. Ein zweites Geldgesetz, was bis heute weitgehend unverstanden ist.
Geld funktioniert nur dort, wo es auf Seiten der Anbieter von Leistungen knapp ist. Es kommt ausdrücklich NICHT auf das Geld der Sparer an, solange die ihr Geld NICHT oder nur NICHT STÄRKER als sonst in die Realwirtschaft umschichten, sprich ausgeben. Deshalb haben auch die Geldschöpfungen der Zentralbanken vor der Corona-Pandemie keine Schäden am Geldsystem angerichtet. Solange nur die Sparer mit mehr Geld ausgestattet wurden, also die Reichen immer reicher gemacht wurden und werden, bleibt das System stabil. Wenn aber die Armen mehr Geld in die Hände bekommen, wird es ganz schnell kritisch, denn sie werden das Geld ausgeben und es sammelt sich bei den Leistungs-Anbietern.
Kommt in einzelnen Sektoren auf Seiten der Anbieter mehr Geld zusammen als benötigt wird, steigen die Preise. Werden bei diesen Anbietern Leistungen nachgefragt, bieten sie diese nur an, wenn es für sie ein (besonders) lohnendes Geschäft ist, also mehr Gewinn abwirft als normal. Sehen kann man das sehr gut bei Top-Managern die Topgehälter einstreichen, weil sie eigentlich gar nicht arbeiten müssen. Und auch die großen, erfolgreichen Konzerne verlangen Preise, die rational nicht begründbar sind. Sie können den Abnehmern stets besonders hohe und den Lieferanten stets besonders niedrige Preise abpressen. Apple-Produkte sind zum Beispiel völlig überteuert, aber es gibt genug Leute, die trotzdem gerne die überteuerten Produkte kaufen und so weiter für enorme Gewinne sorgen. Klar kauft Apple dort ein, wo es am billigsten ist, denn Konzerne können sich den billigsten Lieferanten in aller Ruhe aussuchen, weil Lieferanten solange leichte Deflation herrscht Schlange stehen (müssen). Denn für die meisten Betriebe ist Geld knapp und sie müssen Kredite tilgen und ihre laufenden Kosten decken. Deshalb sind sie auf jeden Auftrag angewiesen.
Inflation enthält wie die Deflation auch eine selbstverstärkende Komponente. Höheres Vermögen, kann höhere Preise verlangen und verdient so mehr Geld. Das gilt auch für Arbeitnehmer, wenn diese erst einmal knapp geworden sind. LKW-Fahrer und Handwerker erleben gerade diese Effekte, die beiden Berufsgruppen nach Jahren der Ausbeutung zu gönnen wären.
Schwierig wird es, wenn die Anbieter von Rohstoffen und insbesondere von Lebensmitteln in die Position geraten, dass sie die Preise anheben können. Hunger sprengt Gesellschaften ganz schnell. Besonders durchschlagend und problematisch sind jegliche Preiserhöhungen im Energie-Sektor. Der Energie-Anteil ist in fast allen heutigen Produkten sehr hoch. Sowohl in der Herstellung als auch bei der Beschaffung der Vorprodukte und der Verteilung der Endprodukte sind die Transportkostenanteile inzwischen hoch. Sie konnten nur durch sehr geschickte Mengenbündelung auf erträglichem Niveau gehalten werden.
Wenn Kosten auf breiter Front steigen, hat das Auswirkungen auf die Endverbraucher. So wird der Konsum zurückgehen. Was aber nicht automatisch die Anbieter trifft, die Preise gerade erhöhen konnten. Deshalb wird durch Nachfragerückgang eine einmal in Gang geratenen Inflation nicht mehr automatisch gestoppt, sondern es werden Teile der bislang funktionierenden Wirtschaft wie von Krebs zerstört, indem bislang funktionierende Sektoren nicht mehr genug Geld bekommen, obwohl sie die Preise sogar gesenkt hatten. Sehr schön erkennt man die Kettenreaktionen von Inflation, wenn sie einmal in Gang gesetzt wurde. Energie wird teurer, Dünger wird teurer. Die Bauern düngen weniger, die Erntemengen fallen, die Preise für Lebensmittel steigen.
Inflation, warum sie diesmal zum Kollaps führen wird.
Anders als in den 1970er Jahren ist die Geldmenge heute riesig. Denn es gibt viele Sparer mit insgesamt riesigen Geldvermögen, was bei der Inflation in den 1970er Jahren nicht der Fall war. Wenn die ersten dieser Sparer feststellen, dass die von ihnen gesparte Ware „Geld“ aus ihrer Sicht zu stark an Wert verliert, dann werden sie ihr gespartes Geld in andere Waren umtauschen, die ihnen langfristig als werthaltiger erscheinen. Nur steigt damit die Nachfrage nach diesen Waren stärker an und es verstärkt sich der oben beschriebene Effekt. Es sammelt sich sehr viel mehr Geld bei den Anbietern derartiger Waren. Was in der Folge dann dazu führt, dass auch diese Anbieter das Geld nicht mehr so gerne annehmen werden und lieber ihre Waren behalten, es sei denn sie bekommen deutlich mehr Geld für dieselben Waren. Wenn also die Sparer ihr Geld anfangen in Waren zu tauschen, werden sie die Inflation massiv steigern. Was dann aber die Ware „Geld“ für noch mehr Sparer noch unattraktiver macht und deshalb werden mit einer Verstärkung der Inflation noch mehr Sparguthaben, aus den Geld-Bereichen in die Warenbereiche der Realwirtschaft umgeschichtet werden. Das kann ganz schnell dazu führen, dass viele Waren für die normale Bevölkerung gar nicht mehr zu bekommen sind. Entweder werden sie zu teuer oder erst gar nicht mehr angeboten. Sie verschwinden einfach vom Markt.
Wenn Leistungen stärker nachgefragt werden als das Angebot erlaubt, werden die Anbieter die Preise erhöhen, um möglichst hohe Gewinne zu erzielen aber auch um dadurch eine optimale Verteilung der knappen Güter zu erreichen. Denn es bekommt der die knappe Ware, der sie wirklich am dringendsten benötigt, der Kunde, der bereit ist den höchsten Preis zu zahlen. Das Problem ergibt sich aus einem selbstverstärkenden Prozess, der einsetzt, wenn es einmal zu einer Knappheit gekommen ist und die Preise am Steigen sind. Die Anbieter von Waren benötigen dann kein Geld mehr oder nur noch weniger zusätzliches Geld als sie bereits haben. Sie können es sich leisten weniger Waren zu verkaufen, was ohnehin passieren wird, wenn die Preise erhöht werden. Weil bei höheren Verkaufspreisen aber die Erlöse höher sind, bleibt der Geldüberschuss erhalten und es ergibt sich kein Grund die Preise wieder zu senken.
Haben einzelne Anbieter zu viel Geld oder knappe Waren, die jederzeit sehr leicht in Geld getauscht werden können, gibt es keinen wirtschaftlichen Druck ihre Leistungen sofort gegen Geld abzugeben. Solange diese Anbieter ihre Ausgaben decken können, werden sie die Waren nur zögerlich in Geld umtauschen. Denn bei weiter steigenden Preisen, werden sie für die später verkauften Waren noch mehr Geld bekommen. Also lohnt sich das Zurückhalten der Waren. Wenn dann ein Mangel an Produkten entsteht, für die es eine übergroße Nachfrage gibt, müssen die Abnehmer aus Sicherheitsgründen, um nicht ohne die benötigten Waren dazustehen, Lagerbestände aufbauen, was die Nachfrage zusätzlich verstärkt. Lagerhaltung ist in einem Inflationsumfeld nämlich bei weitem nicht so nachteilig, wie das lange Zeit in dem deflationär geprägten Umfeld seit Beginn der 1980er Jahre der Fall war. Wer in einem inflationären Umfeld günstig eingekaufte Vorprodukte hat, kann seine Endprodukte auch günstiger anbieten.
Inflation ist eine Krise der Angebots-Seite bei der die Anbieter keinen Grund sehen ihre Waren gegen die Ware „Geld“ zu tauschen. Sie ziehen es vor ihre Waren / Leistungen zu behalten oder nur gegen höhere Preise abzugeben.
Auch hier sieht man wieder die große Gefahr einer sich selbst verstärkenden Krise. Geld ist eine Ware, deren richtige Verteilung enorm schwierig zu erreichen ist. Und große Währungsgebiete machen diese Aufgabe ganz und gar unmöglich. Zinserhöhungen für das gesamte Währungsgebiet, was die Notenbanken stets als Instrumente gegen die Inflation genutzt hatten, sind natürlich bei diesem hohen Verschuldungsstand kein taugliches Mittel mehr. Sie sind völlig unsinnig, wenn die Inflation gar nicht aufgrund einer zu hohen Kreditvergabe entstanden ist, wie in den 1970ger Jahren. Dieses Mal liegt die Inflation nur an den politischen Geldverteilungsfehlern während der Corona-Pandemie. Jegliche Zinserhöhungen werden die wirtschaftlich schwachen Regionen stark treffen und im besten Fall nur dazu führen, dass die oben geschilderten Deflationsprobleme auf einem höheren Preisniveau wieder entstehen. Außerdem entwerten Zinserhöhung alle Sparguthaben in Anleihen, was zu deren oben geschilderter Umschichtung führen könnte, welche die Inflation dann wegen der Zinserhöhungen anheizen würde.
Herrschaftsgebiete die zu groß sind werden immer kollabieren. Vor einer Weltregierung müssen wir uns deshalb nicht fürchten, denn ihre Macht wird sie wegen der Geldverteilungsprobleme nicht lange erhalten können.
Welche Auswirkungen ein Kollaps des Geldsystems haben kann
Was Regierungen noch nie verstanden haben ist, dass ihr Geld in zwei Richtungen von einem sich selbst verstärkenden Krisenszenarien bedroht wird, die beide sehr schnell in einem Kollaps enden können. Kollabiert das „Geld-System“ einer Regierung ist die Herrschaft der Herrschenden beendet, weil in diesen Zeiten für fast alle Menschen existenzbedrohende Zustände entstehen müssen, die sich in der Vergangenheit stets mit einer ungeheuren Wucht gegen die vormals Herrschenden entladen haben.
Was wir aber fast alle noch nicht verstanden haben, ist viel schlimmer als dieses „Hängt die Regierenden“ Szenario. Denn diese einfache Umsturz-Szenarien konnten den Durchschnittsmenschen weitgehend egal sein. Denn sie konnten selbige, zwar stets stark verarmt, aber anders als die Regierenden fast immer überleben. So geschehen in den letzten 2000 Jahren, wenn mal wieder eine Gesellschaftsform kollabieren musste. Aber, und jetzt kommt ein wichtiges „aber“, nicht immer in der Menschheitsgeschichte haben die Bevölkerungen den Gesellschaftskollaps überleben können. Immer dann, wenn die Verstädterung sehr stark vorangeschritten war und mit ihr die Arbeitsteilung hoch und der Selbstversorgungsgrad niedrig waren, führte der Gesellschaftskollaps auch zu einem Zivilisationskollaps. Bei solch einem Zivilisationskollaps geht dann durch das Aussterben sehr sehr vieler Menschen das angesammelte Wissen der Gesellschaften soweit verloren, dass die Übrigbleibenden sich praktisch in der Bronze-Zeit wiederfanden. Nur ohne das entsprechend angepasste Wissen sind die Menschen der feindlichen Umwelt schwerlich gewachsen und können dann vollständig aussterben. Die Majas sind ein Beispiel für so einen Untergang.
Hier in Deutschland werden den nächsten Gesellschaftskollaps keine zehn Prozent der Bevölkerung überleben. Bei der letzten Geldkrise in den 1930ern waren 75% der Menschen in den überlebensnotwendigen Bereichen (überwiegend Lebensmittelproduktion und -Verteilung) beschäftigt, so dass die Arbeitslosigkeit nur bei 20 bis 25% lag. Heute würden sehr schnell nur noch die Bauern, das Lebensmittelhandwerk, Reparatur-Unternehmen und Energieversorger sowie Sicherheitsunternehmer wirklich Nachfrage erleben. Aber aus zwei Gründen werden auch diese Berufsgruppen nach kurzer Zeit allenfalls für das eigene Überleben arbeiten. Erstens weil es stets weniger zahlungsfähige Kunden gibt und zweitens, weil die Sicherheitsrisiken für alle, bei denen noch etwas zu holen ist, ständig ansteigen.
Wenn wir Menschen nicht sämtliche zivilisatorischen Gewinne der letzten Jahrzehnte verlieren wollen, müssen wir uns dringend und zeitnah über Bekämpfung der Ursachen dieser immer wieder auftretenden Zusammenbrüche Gedanken machen.
Nachträge:
Warum Geld seinen Wert als Ware hat, kann hier bei den Grundlagen nachgelesen werden.
Mehr zum möglichen Untergangszenario findet man hier bei den Grundlagen.